Der Osten - Entdecke wo du lebst - Die Baumwollspinnerei in Leipzig

Natur + Reisen • So., 13.04. • 44 Min.
Es ist ein einzigartiges Gel\xe4nde, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit - die Spinnerei. Das Areal im Westen Leipzigs war eine der erfolgreichsten Produktionsst\xe4tten f\xfcr Baumwollgarne in der DDR und schreibt seine Geschichte bis in die Gegenwart fort. Das Gel\xe4nde wandelte sich zu einem der umtriebigsten Kulturorte. Mit dem Motto: from cotton to culture steht die Spinnerei f\xfcr den bahnbrechenden Erfolg der Neuen Leipziger Schule und Neo Rauch, aber auch f\xfcr eine einzigartige Industriearchitektur, wie man sie in der Gr\xf6\xdfenordnung und Erhaltung kaum mehr zu sehen bekommt. \x0a\x0aIngrid Grieger war eine der ersten Frauen, die dort in den 50er Jahren ihre Lehre absolvierte. Sie erinnert sich noch gut, "wie anstrengend die Arbeit war", aber "dass es auch einen tollen Zusammenhalt gab". In der Baumwollspinnerei arbeiteten nahezu nur Frauen. Einer der wenigen M\xe4nner war Wolfgang Knospe, im Film zeigt er die geheimen Verstecke in den Katakomben unter den Geb\xe4uden, wo man Verstecken spielte und das eine oder andere Liebest\xe4ndel hatte. \x0a\x0aDie Geschichte der Spinnerei beginnt Ende des 19.Jahrhunderts mit einer Vision. Der Vision von Dr. Carl Heine \x2013 Advokat, Industrieller, wohlhabend. Er sah das Potential des Sumpflandes im Westen Leipzigs, wollte es urbar machen. Er baut Br\xfccken, trocknet die B\xf6den, plant H\xe4user und Gebiete f\xfcr Industrie. 1884 steigt die Aktiengesellschaft Baumwollspinnerei ein und noch im selben Jahr wird die erste Spinnerei errichtet und die Arbeit mit f\xfcnf Spinnst\xfchlen beginnt. Bereits ein Jahr sp\xe4ter l\xe4uft die Produktion mit 30.000 Spindeln bereits auf vollen Touren. In den Jahren bis 1907 entstehen weitere Spinnereien, K\xe4mmereien, Produktionshallen und Verwaltungsgeb\xe4ude. Die Leipziger Baumwollspinnerei w\xe4chst in diesen Jahren zur gr\xf6\xdften Spinnerei Europas. Krieg, Inflation und soziale Unruhen gehen nicht spurlos an dem Unternehmen vorbei. Auch die Nationalsozialisten investieren in die Spinnerei, lassen Garne f\xfcr Milit\xe4runiformen herstellen. 1946 wird sie zum Volkseigenen Betrieb. \x0a\x0aMit dem Mauerfall endet die Garnproduktion in der Spinnerei. K\xfcnstler ziehen in die g\xfcnstig zu mietenden R\xe4ume ein, bis im Jahr 2000 schlie\xdflich das Gel\xe4nde zum Verkauf steht. Und wieder ist es einer Vision zu verdanken, die die Bauwollspinnerei neu aufbl\xfchen l\xe4sst. Bertram Schultze, der als M\xf6beldesigner einer der ersten Mieter war, sieht das Potential dieses Gel\xe4ndes und entwickelt die Idee, daraus einen Kulturort zu machen. Gegen viele Widerst\xe4nde und allen Unkenrufen zum Trotz setzt er seinen Plan um. Etliche K\xfcnstler, Werkst\xe4tten und Galerien ziehen ein. Nur wenige Jahre sp\xe4ter wird die Spinnerei zum neuen Hotspot der internationalen Kunstszene - als Neo Rauch und einige junge Maler zu den Superstars der Neuen Leipziger Schule gek\xfcrt werden und die Kunstszene aufmischen. Pl\xf6tzlich fallen Sammler aus der ganzen Welt ein und horteten Bilder. \x0a\x0a"Ich h\xe4tte nie gedacht, dass ich bleiben w\xfcrde. Am Anfang h\xf6rte man noch die letzten Maschinen und dann waren