Abgeschrieben? - Der Osten in den Medien - Abgeschrieben? - Der Osten in den Medien

Info • Di., 22.04. • 44 Min.
Nach der Bundestagswahl wird medial wieder auf Ostdeutschland geblickt, der Tenor lautet: "Was ist da los?" Der Osten ist wie eine sich selbst erf\xfcllende Prophezeiung, erlebt immer wiederkehrende mediale Zuschreibungen. Doch wie stark pr\xe4gen journalistische Muster das Bild und schlie\xdflich auch das Selbstverst\xe4ndnis der Ostdeutschen? Sinkt das Vertrauen in die Medien auch deshalb hier immer mehr? Diesen Fragen geht die ARD Story "Abgeschrieben? \x2013 Der Osten in den Medien" auf den Grund.\x0a\x0aIm Herbst, zum Jahrestag der Wiedervereinigung und anl\xe4sslich von Wahlen steht der Osten im medialen Fokus. Auch nach der Bundestagswahl bestimmt der "Sonderfall Ostdeutschland" wieder Talkrunden und Schlagzeilen. Es wird ein mediales Bild von Ostdeutschland forterz\xe4hlt, das sich in den letzten 35 Jahren verfestigt hat. Negativschlagzeilen dominieren die \xfcberregionale Berichterstattung. Am Beispiel aufsehenerregender Medien-Stories und Skandale \xfcber Ostdeutschland zeigt der Film, wie sehr das heutige Image Ostdeutschlands auch von den Medien gepr\xe4gt wurde. Dazu z\xe4hlen etwa die BILD-Geschichte um den vermeintlich von Nazis ermordeten Joseph aus Sebnitz, der bei einem Badeunfall starb, oder die "Spiegel"-Story vom "Milliardengrab" sowie der Titel des Satire-Magazins "Titanic" zum heute wohl bekanntesten Ossi-Klischee: "Zonen-Gaby". Das stilisierte Foto entstand schon im November 1989 in einem westdeutschen Fotostudio, mit einer westdeutschen "Gaby".\x0a\x0aMit KI-Unterst\xfctzung wird im Film sichtbar gemacht, welches Bild von Ostdeutschen entsteht, wenn man die H\xe4ufigkeit der medial verwendeten Zuschreibungen auswertet. Auf Grundlage einer systematischen Auswertung tausender Presseartikel aus den letzten Jahrzehnten generiert die KI ein bis heute erstaunlich gleichf\xf6rmiges Image von Ostdeutschen: \xe4ltere Menschen, oft im Widerstands-Duktus \x2013 auf Demonstrationen, vor bauf\xe4lligen H\xe4userzeilen oder in seltsam einsamer Kulisse. Nur in den 2000er Jahren bemerkt man kurz eine leichte Ver\xe4nderung \x2013 der "KI-Ossi" ist j\xfcnger und l\xe4chelt.\x0a\x0aDie Dokumentation analysiert mit Expertinnen und Experten, Journalisten und Portr\xe4tierten, welche medialen Zuschreibungen wann und wie entstanden sind, welche Ereignisse sie gepr\xe4gt haben, und er\xf6rtert, wie sie bis heute wirken. Und der Film erz\xe4hlt, warum gerade im Osten das Vertrauen in klassische Medien im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder starken Schwankungen unterliegt. Zu Wort kommen u. a. Marieke Reimann, Hajo Schumacher, Rainald Grebe, Christoph Dieckmann, Anja Reich, Josa Mania-Schlegel, Hans Zippert, Mandy Tr\xf6ger sowie Kommunikationswissenschaftler, die zum Medienvertrauen in Ostdeutschland geforscht haben.

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