Frühzeitig beginnen und konsequent dabeibleiben – das sind die Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Vermögensaufbau. ETF-Sparpläne können hier hilfreiche Unterstützung leisten.
"Ich wär' so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer." So wie den Prinzen in ihrem Hit von 1991 dürfte es vielen Menschen ergehen. Sieht man von einer großen Erbschaft, einem Lottogewinn oder einem herausragenden Job, wie beispielsweise Sänger in einer der erfolgreichsten deutschen Bands zu sein, einmal ab, bleibt dies für die meisten aber wohl nur ein Traum. Dabei ist es gar nicht so schwer, auf lange Sicht ein kleines Vermögen aufzubauen, das am Ende sogar auf eine Million Euro anwachsen kann. Dazu sind "lediglich" ein solides Einkommen, Konsequenz und ein langer Atem gefragt.
Um die letzten beiden Aspekte zu gewährleisten und die eigene Spardisziplin nicht überzustrapazieren, wird zunächst ein ETF-Sparplan auf den deutschen Aktienindex DAX oder einen anderen großen Index (zum Beispiel EuroStoxx 50 für europäische Aktien oder MSCI World) eröffnet. In diesen Sparplan wird direkt vom Konto per Lastschriftverfahren Monat für Monat ein bestimmter Betrag eingezahlt. Dabei lässt sich leicht zeigen, welcher finanzielle Erfolg man schon bei überschaubaren Raten auf diese Weise langfristig erzielen kann.
Dazu wird die monatliche Einzahlung in ein Finanzprodukt unterstellt, das sich ähnlich entwickelt wie der DAX. Der Index für die inzwischen 40 größten deutschen Aktien wurde Ende 1987 auf 1000 Punkte normiert. 34 Jahre später (Ende 2021) notiert er bei 15.584 Zählern. Trotz einer Drittelung nach dem Platzen der Spekulationsblase am Neuen Markt sowie der Halbierung im Rahmen der letzten Finanzkrise (2008/2009) und zwischenzeitlichen Verlusten von annähernd 40 Prozent während des Corona-Crashs im Frühjahr 2020 entspricht dies einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 8,47 Prozent. Zieht man hiervon 0,3 Prozent an Gebühren ab (viele Discount-Broker verlangen für ausgewählte ETF-Sparpläne keine Kaufgebühren), bleiben immer noch 8,17 Prozent pro Jahr übrig.
Beim Fortschreiben dieser Rendite sowie monatlichen Sparraten von sagen wir 350 Euro ab Eintritt in das Berufsleben sammelt sich so innerhalb von zehn Jahren inklusive Zins und Zinseszins sowie unter Berücksichtigung der bei Auszahlung fällig werdenden Abgeltungssteuer (26,375 Prozent) ein Betrag von immerhin 57.200 Euro an. Wird der Sparvorgang nicht nur über zehn Jahre, sondern während eines gesamten Berufslebens (40 Jahre) konsequent fortgeführt und werden die eingezahlten Beträge entsprechend möglicher Gehaltssteigerungen noch dazu jährlich um drei Prozent erhöht, steigt das auf diese Weise angehäufte Vermögen auf etwas über eine Million Euro an (Grafik).
Insgesamt ist der Vermögensaufbau mit ETFs in der hier beschriebenen Form mit überaus geringem Aufwand verbunden. So reicht es in der Regel schon aus, in größeren Abständen über einen Wechsel des Ansparprodukts nachzudenken, um auf diese Weise Klumpenrisiken zu vermeiden. Wichtiger ist jedoch der frühzeitige Beginn, um auf den nötigen Ansparzeitraum zu kommen und den Zinseszinseffekt voll ausnutzen zu können. Gerade jetzt ist deshalb immer ein guter Zeitpunkt. Entscheidend sind zudem eine hohe Spardisziplin und die kontinuierliche Anhebung der Raten, die bei einer Beförderung mit entsprechendem Gehaltssprung auch ruhig mal über den genannten drei Prozent liegen darf. Selbst, wenn das alles am Ende doch nicht ganz zur Million reichen sollte, ist das Konto dann zukünftig nie mehr leer.