Im ersten Teil ihrer Autobiografie geht Cher auf ihr Leben bis in die 1970er-Jahre ein und beschreibt ihre schwierige Kindheit als Cherilyn Sarkisian, die unter ihrer stets klammen und rastlosen Mutter litt, sowie den eigenen Eskapismus und Traum von der großen Karriere und schließlich das Treffen als Teenager mit Sonny Bono, jenem Mann, der ihr Leben für immer verändern sollte. Cher erzählt locker, mitunter etwas sprunghaft, und legt dabei den Fokus auf ihre Beziehung mit Bono, mit dem sie das Duo „Sonny & Cher“ bildete und das sie mit Hits wie „I Got You Babe“ weltberühmt macht. Cher geht dabei mit sich und ihrem verstorbenen Ex-Mann hart ins Gericht, schildert dessen dominante Art, seinen Kontrollwahn und die eigene Rolle als zunächst unsicheres Mädchen, das sich jedoch nach und nach die eigene Freiheit erkämpft. Dabei zeichnet sie ein zwiespältiges Bild von ihrer frühen Karriere, lobt Sonny Bono aber auch für sein Talent und zeigt sich dankbar, dass er sie entdeckt hat. Die bitteren Töne überwiegen jedoch und machen die Lektüre mitunter zu einer Tour de Force. Band 2 soll Ende 2025 in den USA erscheinen.
„Die Autobiografie, Teil eins“ von Cher, Harper Collins, 496 Seiten, 34 Euro, ISBN: 978-3-365-00920-8