Die Schauspielerin und Regisseurin Rita Russek ist vor allem Fans der Krimi-Reihe „Wilsberg“ aus Münster ein Begriff: Die herrische Hauptkommissarin Anna Springer, die doch immer wieder Herz zeigt, gab sie im Münsteraner Komödien-Krimi seit 1998. Doch die vielseitige Russek zeigte ihr Talent in vielen anderen Projekten.
Geboren wurde die Charakterdarstellerin, die als junge Frau einmal mit Krimi-Kollege Miroslav Nemec liiert war, im Jahr 1952 in Eschwege. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Anschließend spielte sie Theater. So war sie bis 1986 festes Mitglied des Ensembles am Residenztheater in München. Sie trat in Inszenierungen vonIngmar Bergman auf, zum Beispiel in Ibsens „Nora“. In einigen Stücken übernahm sie selbst die Regie. Die ZDF-Krimiserie „Derrick“ wurde die Bühne für Russeks ersten Fernsehauftritt. Hier war sie 1976 in einer Folge zu sehen. Außerdem spielte sie das Mordopfer in Ingmar Bergmans Film „Das Leben der Marionetten“ aus dem Jahr 1980.
Fortan tauschte Russek regelmäßig die Theaterbühne gegen die Fernsehkamera. Sie spielte ab 1982 einige Rollen im Tatort, übernahm die Rolle der Lora Roth in der Utta-Danella-Verfilmung „Regina auf den Stufen“ (1990) und spielte neben Fritz Wepper †in der Komödie „Alter vor Schönheit“(2008). Doch besonders bekannt wurde sie ab Mai 1998, als sie erstmals neben Leonard Lansink in Münster ermittelte. Die Reihe „Wilsberg“ wird ab Folge zwei von Kommissarin Springer maßgeblich geprägt.
Privat heiratete Rita Russek Anfang der 1980er-Jahre und brachte 1983 eine Tochter zur Welt. In zweiter Ehe heiratete sie Schauspiel- und Regiekollege Bernd Fischerauer. Bis zu dessen Tod lebte sie mit ihm zusammen in München und auf der Insel Elba.