81. Fall des Privatdetektivs

"Wilsberg – Blinde Flecken": Ekkis neue Freundin

14.04.2024, 09.13 Uhr
von Susanne Bald

Zwischen Wilsberg (Leonard Lansink) und Ekki (Oliver Korittke) kommt es zum Streit. Grund dafür ist Ekkis neue Freundin. Der Privatdetektiv wurde von deren Noch-Ehemann engagiert. Eine unterhaltsame Krimi-Folge ohne viel neue Zutaten.

ZDF
"Wilsberg – Blinde Flecken"
Kriminalfilm • 13.04.2024 • 20:15 Uhr

Ekkis Romanze

Im 81. Fall der "Wilsberg"-Reihe, "Blinde Flecken", kracht es gewaltig zwischen dem Münsteraner Antiquar und Privatdetektiv Wilsberg (Leonard Lansink) und seinem Steuerprüfer-Spezi Ekki (Oliver Korittke). Der Grund: eine Frau, Natalie Oldendorp (Anja Knauer). Die Männer streiten allerdings nicht um die Dame, sondern wegen ihr. Wilsberg wurde von Natalies Noch-Ehemann Peter (Nicholas Reinke) engagiert, der vermutet, dass sie ein Verhältnis mit dem Familiengutachter im Sorgerechtsstreit um die gemeinsame Tochter hat. Als Wilsberg sich auf die Lauer legt, erspäht er Natalie tatsächlich in den Armen eines Mannes: und dieser ist ausgerechnet Ekki!

So finden sich die Freunde unversehens an den gegensätzlichen Enden des Oldendorpschen Rosenkriegs wieder. Als kurz darauf der Gutachter vor dem Gerichtsgebäude hinterrücks erschossen wird, gerät Peter ins Visier von Hauptkommissarin Anna Springer (Rita Russek), denn eine Zeugin ist sich zu 99 Prozent sicher, ihn am Tatort gesehen zu haben.

Eine Frage der Wahrnehmung?

Allerdings: Mit solchen Prozentangaben werde Sicherheit vorgegaukelt, wo es keine gibt, erklärt Rechtsanwältin Tessa (Patricia Meeden) Wilsberg und Ekki. "Selektive Wahrnehmung, der unsichtbare Gorilla lässt grüßen." "Wer?", fragt Ekki, woraufhin Tessa das "Gorilla-Experiment" erläutert, bei dem die Versuchspersonen die Pässe in einem Basketballspiel zählen sollten. "Und über die Hälfte der Probanden war so sehr mit Zählen beschäftigt, dass sie die Frau im Gorillakostüm, die über das Spielfeld gerannt ist, nicht gesehen haben. Also traue nicht immer deinen Augen!", folgert Tessa. – "Oder Augenzeugen!", ergänzt Wilsberg, der fest an Peter Oldendorps Unschuld glaubt. Und auch Ekki muss nun einsehen, dass womöglich nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, und macht sich gemeinsam mit seinem Wieder-Freund daran, Licht ins Dunkel des Falls zu bringen.

"Blinde Flecken" (Regie: Vivian Naefe) ist der 81. Film der Reihe, in der es im Grunde schon immer weniger um den aktuellen Fall ging als um ihre Hauptfiguren und das Zwischenmenschliche. Für Wilsberg, Ekki und Co. entscheidet man sich wie für das Stammgericht im Restaurant, das man seit 20 Jahren besucht, weil man am Samstagabend keine Aufregung möchte, sondern Entspannung und verlässliche Qualität. Comfort Food und Comfort Fernsehen mit liebgewonnenen Zutaten. Für die Serie bedeutet das: Wilsberg leiht sich mal wieder Tessas Auto, bittet Ekki um Hilfe bei seinen Finanzproblemen, bricht in fremde Wohnungen ein, streitet sich mit Overbeck und kabbelt sich mit Anna.

Das humorvolle Zwischenmenschliche

Neue Gewürze gibt es auch diesmal nur in kleinen Dosen. Ein Überthema in "Blinde Flecken" ist das menschliche Gehirn. Es ist nicht nur Gegenstand einer Museumsausstellung, sondern auch Kommissar Overbecks (Roland Jankowsky) neuester Spleen. Denn der bildet sich gerade in "neurolinguistischem Programmieren" fort, also "der Frage, wie wir Vorgänge in unserem Gehirn durch Sprache und Kommunikation gezielt verändern können", wie er erklärt. Seine neuen Erkenntnisse wendet er gleich mal an, um Kriminalrat Schaaf von seinem Ordnungszwang zu kurieren und um Anna zu umschmeicheln, indem er ihr plötzlich in allem zustimmt – was die taffe Kommissarin zunehmend irritiert ("Was ist denn nur in Sie gefahren?") und für die ein oder andere humorvolle Einlage sorgt, wie sie die "Wilsberg"-Fans lieben. Auch im aktuellen Fall dürften die Einschaltquoten, die in der Regel zwischen sieben und acht Millionen Zuschauern liegen, wieder stimmen.

"Wilsberg – Blinde Flecken" – Sa. 13.04. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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