"World Wide Wohnzimmer"

Lauterbach in YouTube-Format: "Belange junger Menschen wurden nicht gehört"

Als Gast im "World Wide Wohnzimmer" zeigte sich Karl Lauterbach zum Thema Pandemie-Bekämpfung optimistisch. Vor allem aber lobte der Politiker die Solidarität junger Menschen.

Sehr oft ist Karl Lauterbach derzeit bei Markus Lanz, Anne Will oder Sandra Maischberger anzutreffen – mehr als 30-mal saß er im vergangenen Jahr auf den Sofas der öffentlich-rechtlichen Talkshows. Doch so viele Talk-Runden der SPD-Gesundheitsexperte zuletzt auch absolvierte, Auftritte in anderen Sendungen, wie etwa im Satire-Format wie "Chez Krömer" im März, sind eine Seltenheit. Umso überraschender also, dass Lauterbach nun ausgerechnet in der funk-Comedyshow "World Wide Wohnzimmer" Rede und Antwort stand.

So ungewöhnlich der Auftritt des 58-Jährigen in der YouTube-Show auch erscheinen mag, Lauterbach sprach im Interview mit dem Moderatoren-Duo Dennis und Benni Wolter dann aber doch vorrangig über "seine" Themen. Von AstraZeneca über schulische Defizite bis hin zu elektronischen Impfpässen: COVID-19 zog sich – wie sollte es auch anders sein – wie ein roter Faden durch die Sendung.

Gleich zu Beginn des Gesprächs erklärte Lauterbach, er könne sehr gut verstehen, dass sich vor allem Jugendliche im Kampf gegen die Pandemie benachteiligt fühlen. "Die Belange junger Menschen sind nicht so oft gehört worden", befand er. Die Vorwürfe, die ältere Generation verhalte sich in Sachen Impfung unsolidarisch, wies der SPD-Politiker allerdings zurück.

Auf die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, Menschen über 60 ausschließlich mit AstraZeneca zu impfen und die anderen Impfstoffe für jüngere Personen zu verwenden, verwies Lauterbach auf die bislang zu geringe Menge von AstraZeneca-Lieferungen. Da es das Ziel sei, möglichst viele Menschen zu einer Impfung zu bewegen, wäre es außerdem "ein Eigentor gewesen", älteren Personen ausschließlich Zugang zum ohnehin schon oft mit Skepsis beurteilten AstraZeneca-Impfstoff zu gewähren.

Im Gegenzug versprach Lauterbach "unbedingt notwendige" Unterstützungsprogramme für Kinder und Jugendliche. Denkbar seien etwa Nachhilfe-Gutscheine oder Sonderkurse, aber auch finanzielle Hilfen für Jugendtreffs und Vereine. Es werde insgesamt "mehr als eine Milliarde Euro" in solche Projekte für junge Menschen fließen, gab er sich hoffnungsvoll. Immerhin hätten sich Jugendliche in der Pandemie "sehr vorbildlich verhalten". Die Solidarität habe ihn "gerührt", so Lauterbach.

Auch sonst zeigte sich der Experte, der sich so oft als Mahner gab, im "World Wide Wohnzimmer" optimistisch. Lauterbach erklärte, dass er auf elektronische Impfpässe ab Ende Juni hoffe, die EU-weit sowohl für Kinder als auch Erwachsene das Nachweisen einer Impfung deutlich erleichtern könnten. Des Weiteren befürworte er die Idee, dass zukünftig auch in Schulen geimpft wird. Dadurch könne die Impfgeschwindigkeit erhöht werden. Somit sei ein baldiges Ende vieler Einschränkungen in Sicht.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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