Die Letzte wurde die Erste

"IBES": Djamila Rowe gewinnt das Dschungelcamp 2023

30.01.2023, 09.15 Uhr
von Jürgen Winzer

Djamila Rowe kam als Ersatz in das RTL-Dschungelcamp. Nun ist die Letzte, die Erste geworden. Die 55-Jährige hat es geschafft, die Krone der 16. Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" zu gewinnen. Lucas Cordalis, den viele Zuschauer bereits auf dem Thron gesehen hatte, landete auf dem dritten Platz. Zum Kronprinz der Show wurde Gigi Birofio gewählt. 

Die Amtsperiode von Filip (Pavlovic) I. ist vorbei. Der König hat ausgespielt, es lebe "Queen Mum Djamila I. von Charlottenburg", wie Moderatorin Sonja Zietlow die neue Regentin nannte. Mit der Mehrheit der Zuschauerstimmen wurde Reality-Routinier Djamila Rowe (55) kurz nach Mitternacht deutscher Zeit inthronisiert. Mit Tränen in den Augen ("Ich kann's nicht glauben, nein, nein, das kann nicht wahr sein!") bestieg sie den Thron und nahm demütig ("Danke an die mich unterstützten, meine wahre Seele erkannten, nicht nur auf Äußerlichkeiten achteten und Geld für mich für Anrufe und SMS ausgaben!") ihre Insignien, Krone, Zepter und ein Glas Sekt, entgegen. Das waren die Kronprinzen schon auf dem Weg ins Hotel. Als Erster und somit Drittplatzierter hatte Lucas Cordalis (55) das Camp verlassen müssen, als "stellvertretender Dschungelkönig" folgte zehn Minuten später Gigi Birofio (23).

Nachrückerin überholt alle

Somit wird die 13 fürderhin wohl Djamilas Glückszahl sein. Denn mit dieser (erstmals in 19 Jahren vergebenen) Startnummer ging sie als Nachrückerin für den kurzfristig verhinderten Martin Semmelrogge ins Camp.

Aber was war das für ein Kampf. Nachdem zuvor schon insgesamt 91 Sterne in den Prüfungen erkämpft (und viele weitere verschenkt) worden waren, war im Finale noch mal alles geboten und großes Drama angesagt: Kampf und Krampf, Scheitern und Triumphieren – alles war drin. Aber die erste Überraschung gab es schon vor dem finalen Showdown.

"Fi... euch, ich ess jetzt die voll geile Pizza!"

Cosimo Citiolo (41) wollte nämlich nicht mit schlechten Gefühlen aus dem Camp scheiden. Jedenfalls nicht anderen gegenüber. Seine letzten Worte im Camp: "Fi... euch, ich ess jetzt die voll geile Pizza!" Aber er wollte sich mit Jolina Mennen (30) aussprechen. Das klappte zwar nur bedingt – Jolina liebt einfach die Diskussion und Cosimo mag keine Auseinandersetzungen, was sie nicht verstehen kann. Aber am Ende zog Cosimo den versöhnlichen Schlussstrich: "Ich schwör auf meine Mutter: Es ist alles okay."

Da umarmten sie sich herzlich und flohen Richtung real World und zu ihren Liebsten. Cosimo zu Cola, Spaghetti, Lasagne und Natalie, Jolina zu einem Milchmixgetränk und ihrem Mann Florian – und umgehend zum ersten Insta- oder TikTok-Video seit 17 Tagen. Derweil mussten die drei Finalisten nacheinander in die obligatorische Solo-Prüfung.

Gigi zeigt sich als Gentleman

Djamila Rowe (55) durfte als erste wählen und entschied sich für "Korrekt", weil sie was "mit Wissen" vermutete. Sie war motiviert. "Ich mach alles. Nur mit Tauchen und Kopf unter Wasser hab ich Probleme." Und was wurde es: Kopf unter Wasser und Schnorchel in den Mund, begleitet von Getier. Aber dazu kam es nicht. Djamila brach den ersten Versuch nach knapp einer halben Minute ab, den zweiten gar nach 22 Sekunden, da war noch kein einziges Lebewesen (außer ihr) im Tank. Djamila verkackte die "Costa-Cordalis-Gedächtnisprüfung" (unvergessen das ikonische Bild mit Costa, dem späteren ersten Dschungelkönig mit fetter Wasserspinne auf der Taucherbrille!) und war untröstlich: "Sch...., es tut mir so leid", haderte sie mit sich. "Hätten sie mich doch mit Sch.... oder Schleim oder Gedärmen überschüttet, aber ausgerechnet das." Tja, Djamila, ein Schelm, der RTL da Böses unterstellt. Oder wie sie selbst sagte: "Ja ja, eine Erfahrung fürs Leben."

Sie kehrte bedröppelt ins Camp zurück und wurde sofort von Gigi tröstend geknuddelt. "Sie ist eine der stärksten Frauen, die ich kennenlernen durfte. Sie braucht hier überhaupt nichts mehr zu beweisen", zeigte er sich erneut als Gentleman. Danach musste er selbst ran. "Krass" hieß seine Prüfung. Seine größten Ängste waren "Fischgeschmack und Allgemeinwissen", aber er war heiß: "Heute wird gegessen! Ich hole alle Sterne und bastel noch zwei dazu."

Die "Dschungel-Leckereien"

Auch diese Prüfung war natürlich eingefleischten IBES-Fans bekannt: Gigi wurde mit fünf Leckereien in Versuchung geführt, lehnte die aber unter zagendem Gestöhn und eifrig schnuppernd ab und bekam dann "australische Spezialitäten" zum Verzehr gereicht. Ein letztes Mal durfte der Reality-Star beweisen, wie schön und laut er würgen kann. Zwischendrin rülpste er auch ein paar mal. Das Beste: Beim ersten Mal "schulzte" Zietlow und Jan Köppen deckte ab! Großer Sport!

Gigi biss sich wahrlich durch. Bei der Seegurke mit Fischschleim ging es gut. Aber ein zu großer Teil des Schweineuterus (Gigi: "Was ist ein Uterus?" Köppen: "Willst du das wirklich wissen?") brach wieder aus ihm raus. Stern futsch. Den Beachwurm zutzelte er problemlos, auch die Ziegenaugen schlang er unter Geröhr, Geörk, Gestöhn und Gewürge hinab. Der abschließende Cocktail aus fermentiertem Fisch wand sich die Speiseröhre leider wieder zurück nach oben, wie Magma im Vulkan. Fand auch Sonja: "Der dritte italienische Vulkan nach Ätna und Vesuv: Gigi." Mit drei Sternen und somit gesichertem Hauptgang kehrte Gigi zufrieden ins Camp zurück.

"Meine Stirn bewegt sich schon und ich seh aus wie eine lebende Tote"

Lucas oblag es, sich um den Nachtisch zu kümmern. Und zwar per Zunge. Nur mit dieser musste er, im gläsernen Sarg gebettet zwischen Zigtausendenden von Mehlwürmern und Kakerlaken sowie zwei Handvoll Ratten, Sterne vom Gewinde schrauben. Der Mann hatte nicht weniger vor, als Geschichte zu schreiben. "Mein Vater, Costas I., steht als Erster auf der Gedenktafel, ich will, dass Lucas I. dazu kommt." Und, Chapeau, den Worten ließ er Taten folgen. Von Dr. Bob motiviert ("Egal, wie es ausgeht, dein Vater wäre sehr stolz auf dich") kurbelte er sich an vier Sternen erfolgreich die Zunge wund. Er baute mit seiner Zunge Großes auf und riss es mit dem Mundwerk wieder ein: "Das war sensationell. Ich bin besser als die anderen. Die Chancen auf die Krone sind gestiegen."

Die anderen beiden konnten Lucas' Euphorie nicht so richtig teilen. Djamila beschäftigte sich auch mit ganz anderen Baustellen. Mit ihrem Gesicht. "Ich lass alles machen, wenn ich daheim bin. Botox und so. Meine Stirn bewegt sich schon und ich seh aus wie eine lebende Tote.

Djamila Rowe: "Ich bin total überfordert" 

Um 0.08 Uhr verkündeten Zietlow und Köppen den Namen des Drittplatzierten Lucas. Die Detonation der Steine, die vielen Fans in Deutschland vom Herzen fielen, ließen die Hängebrücke wackeln: Das in den sozialen Medien zum Hashtag gewordene "CallcenterCordalis" hatte nicht gesiegt. Lucas machte würdevolle Miene zum unglücklichen Spielende. Wem er denn die Krone gönne? "Wer es so weit gebracht hat, hat es verdient", legte er sich – durchaus wider Erwarten – nicht fest. Im Camp konnte es Djamila nicht fassen: "Waaas? Haben die sich verzählt?" Aber Gigi, der Analytiker von Dschungels Gnaden, wusste Rat: "Nein, die Menschen haben erkannt, dass er nicht real ist." Und dann, noch, der Süße: "Ihm hätte ich die Krone nicht gegönnt, aber dir, Djamila, gönn ich sie von ganzem Herzen."

Und so kam es, Gigi ("Ich hätte es fast geschafft, aber danke Leute für den zweiten Platz!") durfte die neue Königin (jetzt steht es nach 16 Staffeln übrigens 8:8 zwischen Königinnen und Königen) als Erster knuddeln. Die ersten Worte der neuen Regentin: "Sch....! Mir ist schlecht. Das kann nicht sein, ich bin total überfordert." Sie wird schon noch lernen, sich ein wenig majestätischer auszudrücken.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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