"Das Tauschkonzert" auf Vox

"Sing meinen Song": Emotionaler Abend mit Lena Meyer-Landrut

07.06.2017, 10.51 Uhr
von Simon Goßen
Zu Tränen gerührt: Lena Meyer-Landrut in der Vox-Show "Sing meinen Song".
BILDERGALERIE
Zu Tränen gerührt: Lena Meyer-Landrut in der Vox-Show "Sing meinen Song".  Fotoquelle: VOX / Markus Hertrich

Als ESC-Gewinnerin ist Lena Meyer-Landrut innerhalb kürzester Zeit zu einem gefeierten Popstar geworden. Mit dem Erfolg ist allerdings auch die öffentliche Kritik gestiegen. In der Vox-Show "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" wurde jetzt deutlich: Lena Meyer-Landrut ist reifer, erwachsener geworden.

Sie sei nie gut in der Schule gewesen, habe sich als extrovertierter Teenager oft unverstanden gefühlt und sich zum Teil selbst als unsympathisch wahrgenommen: Das, was Lena Meyer-Landrut am Dienstagabend in der dritten Folge der Vox-Show "Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" von sich preisgegeben hat, war ungewöhnlich. Ungewöhnlich privat.

Die Offenheit der 1991 in Hannover geborenen Sängerin zeigt aber auch, dass sie als Mensch und als Künstlerin gereift ist. Sie lässt Kritik und den Hohn und den Spott, den sie regelmäßig über die sozialen Netzwerke ertragen musste und noch immer ertragen muss, nicht mehr so nah an sich heran.

Song über die Beziehung zu ihrem Vater

Und auch privat scheint sie sich selbst gefunden zu haben. Sie sei wieder "cool" mit sich, so Lena, die passend dazu ihren neuen Song "If I Wasn't Your Daugther" präsentierte, in dem sie über ihre Gefühle und die schwierige Beziehung zu ihrem Vater singt.

"Ich heule am besten vorher, damit ich nicht auf der Bühne weine", kündigte die 26-Jährige an und erklärte: "Ich bin gerade dabei, das neue Album zu schreiben und plötzlich fühle ich mich danach, biografische Dinge aufzuschreiben. Eine Sache, die ich besingen musste, ist mein Gefühl zu meiner väterlichen Situation."

Nun sei sie "super dankbar", dass sie diesen Song geschrieben habe. "Auch wenn ich öffentlich viel stattfinde, bin ich sehr privat. Ich möchte es mir aber nicht nehmen lassen, in den Songs über meine Gefühle zu singen", so Lena. Und mit dem Lied hat sie sogleich auch ihre Musiker-Kollegen berührt.

Hammerreife Künstlerin mit unfassbarer Tiefe

Die waren am Abend ohnehin voll des Lobes. "Vor der Sendung hatte Lena für mich ein Girly-Pop-Image. Jetzt weiß ich, dass sie eine hammerreife Künstlerin mit unfassbarer Tiefe ist", sagte "The BossHoss"-Mann Alec Völkel. Außerdem habe sie den Mut, über das zu sprechen, "was sie im tiefsten Inneren bewegt und was ihre Krise war."

Und mit den Interpretation ihrer Songs zauberten "TheBossHoss", Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß, Gentleman, Michael Patrick Kelly, Mark Forster und Moses Pelham Lena nicht nur ein Lächeln ins Gesicht, sondern auch einige Tränen.

Schon gleich zu Beginn läutete Stefanie Kloß den emotionalen Abend mit einer Country-Version von Lenas Song "Stardust" ein, bevor Mark Forster mit "Satellite" die zweite tränenreiche Performance hinlegte. Mit "Home" präsentierte Moses Pelham zudem eine Rap-Nummer, der er den deutschen Titel "Heimat" gab und in dem es um eine verstorbene Freundin von Lena geht.

Michael Patrick Kelly sorgt für perfekten Abschluss

Als Gegenpol fungierte Michael Patrick Kelly, der sich den Gute-Laune-Song "Traffic Lights" ausgesucht hatte. "Bei all der Emotionalität ist es natürlich auch schön, einfach nur mal etwas zu zeigen, was Freude macht, was Spaß macht und was den Leuten ein Lächeln ins Gesicht bringt", so Kelly.

Und er sollte Recht behalten. Mit Geige und irischer Flöte verlieh er dem Song seine ganz eigene, irische Handschrift – und sorgte ganz nebenbei für den perfekten Abschluss eines emotionalen Abends.

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