"Deutschland sucht den Superstar"

Hier holt sich Dschungelcamp-Kandidat Jens Büchner eine Abfuhr

12.01.2017, 08.59 Uhr
von Julia Zuew

Sonderbare Tänze, ein Kandidat mit krimineller Vergangenheit, Kothaufen als Trophäe – auch die dritte Folge von "Deutschland sucht den Superstar" lässt schmunzeln. Ein Dschungelcamp-Teilnehmer kann die Jury trotz Show-Erfahrung nicht überzeugen.

Kandidat Alfons beeindruckt Dieter Bohlen mit "Purple Rain" von Prince und Stevie Wonders "A Place In The Sun" so sehr, dass der Chefjuror von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) ihm seine goldene CD gibt, den Jury-Joker. Damit hat Alfons das direkte Ticket zum Auslands-Recall in Dubai. "Du hast was von Menowin", sagt Bohlen. "Ich find dich mega."

Ex-DSDS-Kandidat Menowin Fröhlich nahm 2005 un 2009 an der Castingshow teil. Beim ersten Anlauf musste er die Teilnahme abbrechen, da er eine Haftstrafe antrat. Beide Male zog er ins Finale ein – beide Male war er auch unter Bohlens Favoriten. Der große Durchbruch nach der Show blieb allerdings aus, auch nach der Teilnahme 2009, bei der er sogar im Finale stand. 2010 musste er wieder in Haft.

Schlagersängerin und Jurorin Michelle fragt nach, ob Alfons nichts zu verbergen hat, ob er "Drogen nimmt" oder sonst etwas auf dem Kerbholz hat. "Nein, ich bin clean", sagt Alfons und lacht. Jedoch währt seine Freude kurz. Denn ganz ehrlich war er wohl nicht: In Alfons' Vergangenheit "gibt es einige Dinge, die nicht OK waren", sagt Dieter Bohlen vor der Kamera. "Ich möchte nicht noch ein Mal jemanden in der Show haben, der vorbestraft ist." Öffentlich diskutieren wolle er die Vorstrafen nicht, für Alfons ende die Zeit bei DSDS aber damit definitiv, versichert Bohlen.

Malle-Jens: Erst singen, dann Dschungelcamp

Nicht alle Kandidaten sind der Jury unbekannt: Einen Besuch mit Frau und Kind stattet Jens Büchner, Kult-Auswanderer und auch als "Malle-Jens" bekannt, der Jury ab. Der Entertainer ist ab Freitag, 13. Januar, auch bei der diesjährigen Ausgabe des Dschungelcamp zu sehen. Vorerst möchte Malle-Jens aber die vierköpfige Jury mit einer Eigenkomposition überzeugen.

Für den Ballermann reicht es, da sind sich Scooter-Frontmann H. P. Baxxter, Michelle, Youtube-Sternchen Shirin David und Jurychef Dieter Bohlen einig. Aber mehr sei nicht drin: "Im Vergleich zu anderen hier wirkt das verloren", sagt David. Auch Bohlens Urteil fällt ernüchternd aus: "Ich finde das gut, dass du deine Familie damit über Wasser halten kannst, das ist völlig legitim", sagt er, für die große Bühne reiche es allerdings nicht. Und H. P. Baxxter sieht Jens' Schlüssel zum Erfolg eindeutig im Alkoholkonsum des Party-Publikums auf der spanischen Ferieninsel: "Das wirkt natürlich alles anders, wenn man mit acht Promille da steht."

Gejaule und Räkelei reichen nicht
 
Den mit Abstand schrägsten Auftritt seit Beginn der 14. Staffel liefert Kandidatin Christina aus Delmenhorst. Mit "Ich sterb für dich" von Vanessa Mai möchte sie in den Recall einziehen. "Boom boom boom boom, I want you in my room" singen die Vengaboys fröhlich im Hintergrund, während Christina in die Kamera lächelt. Doch die wenigsten dürften sich ihre Performance ins heimische Wohnzimmer wünschen: Bei den ersten Tönen des Playbacks schmeißt Christina sich auf den Boden und dreht sich auf ihrem Rücken im Kreis, anschließend robbt sie – mit Blick aufs Jurypult – auf dem Boden hin und her.

Dazu ertönt ein etwas atemloses Gejaule, zumindest die Hintergrundmusik lässt das Originallied erahnen – nicht so Christinas Gesang. Für Shirin David liegt der Auftritt jenseits jeglicher Wertung: "Von ganzem Herzen, ich kann, möchte, und werde dich nicht bewerten", sagt sie und schüttelt bestürzt ihren mit krauser Kunststoffperücke geschmückten Kopf. Michelle schmunzelt und fragt: "Und die Choreographie, hast du dir das selbst ausgedacht?" Christina antwortet mit "Ja" und zeigt sich stolz.

Ganz so, als habe Michelle sie eben gelobt. Ganz knapp schafft es Kandidatin Lucia in die engere Auswahl. Mit "Foolin'" von Dionne Bromfield kommt die 20-Jährige mit italienischen Wurzeln nicht bei allen Juroren gleichermaßen gut an. Sie gibt sich zunächst selbstbewusst und von ihrem Talent überzeugt. Bühnenerfahrung habe sie bereits mit einer Band bei Auftritten auf Hochzeiten und kleinen Bühnen sammeln können, sagt sie. Shirin David ist hin und weg, findet "die Stimmfarbe sehr schön" und lobt Lucia. Nicht so H. P. Baxxter, dem Gefühl in ihrem Gesang fehlt, und auch Dieter Bohlen neigt eher zu einem "Nein". Michelle gibt Lucia auf den letzten Drücker ein "Ja". Und auch Bohlen lässt sich letztendlich umstimmen und lässt Lucia in die nächste Runde.

Glänzender Kot von der Jury

Tatsächlich glänzen die Kandidaten in der dritte Folge weniger mit gesanglichen Qualitäten, als mit sonderbaren Auftritten. Für besonders schwer gescheiterte Darbietungen kann jedes Jurymitglied in der Castingshow einen "Goldenen Scheißhaufen" vergeben. Ein Kandidat darf diesmal alle vier auf ein Mal mitnehmen: Für seine Interpretation des Trio-Hits "Da Da Da" sahnt Thomas den gesamten "Gold"-Bestand der Jury ab.

Bei seinem Besuch vergangenes Jahr hat er bereits ein goldenes Häufchen aus Kunststoff erhalten, das er diesmal eigentlich zu einer Gold-CD umwandeln will. Nach seinem Auftritt streckt Thomas jedoch mit einem glücklichen Lachen alle fünf glänzenden Kot-Imitate in die Kamera. "Nächstes Jahr will ich zehn haben", verkündet er dabei fröhlich.

In Kooperation mit RP ONLINE.

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