"Lebenslinien"-Porträt

"Ernst Hannawald – Krasser als jeder Film": Wie der "Solo" alle Krisen überstand

von Hans Czerny

Mit 17 Jahren wurde Ernst Hannawald für den Film entdeckt. Nach einer Kindheit im Waisenhaus und ersten Erfolgen überwand der Schauspieler und Autor mehrere schwere Lebenskrisen.

BR
Lebenslinien: Ernst Hannawald – Krasser als jeder Film
Dokumentation • 22.03.2021 • 22:00 Uhr

Den Zuschauern hatte es der markante Schauspieler Ernst Hannawald besonders als "der Solo" in Franz Xaver Bogners München-Serie "Zur Freiheit" (mit Ruth Drexel und Ottfried Fischer) von 1987 angetan. Die Szene, in der er sich als reicher Zocker, der das ganze Schlachthof-Viertel aufkaufen will, für den Fasching als Öl-verschmierter James Dean verkleidet, blieb legendär: "James Dean, verstehst? Giganten! Verstehst?" Dass Ernst Hannawald da bereits das schrecklichste Erlebnis seines Lebens hinter sich hatte, fiel niemandem auf.

Bei einer Wende auf der Münchner Leopoldstraße krachte im Juni 1986 ein BMW-Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit in sein Fahrzeug, seine Verlobte und zwei Freunde starben. Rollen gab's danach nur noch wenige für Hannawald, der schwer verletzt überlebte. Er nahm Drogen, um zu vergessen. Um sie zu bezahlen, riskierte er – mit einer Gaspistole – gar einen Bankeinbruch. Das "Lebenslinien"-Porträt von Stefan Panzner zeigt, wie es dem heute 61-jährigen Hannawald nach der vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis und der Psychiatrie gelang, zusammen mit seiner Frau sein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Noch vor Beginn der Dreharbeiten hatte sich Hannawald übrigens mit dem Corona-Virus infiziert. "Ich war erschöpft, hatte Kopfweh, Husten, Atemnot und über 40 Grad Fieber", sagte er, auf seine Gewichtsabnahme angesprochen. Und hinsichtlich der Verschwörungstheoretiker: "Ich wünsche wirklich niemandem diese Krankheit, aber diese Leute sollten nur mal für einen Tag diese Symptome haben."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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