Liebe zwischen zwei Welten

"Ein ganzes halbes Jahr": Ein Film, der ans Herz geht

von Jasmin Herzog

Wo die Liebe hinfällt, ziehen sich Gegensätze an. Und das alles, weil der Zufall es so will. Wie auch immer die Hausfrauenpsychologie es in Worte fasst: Das Prinzip funktioniert stets zuverlässig, egal ob im Buch, im Film, ja manchmal sogar im echten Leben. So auch in "Ein ganzes halbes Jahr" (2016), Bestseller aus dem Jahr 2013 von Jojo Moyes, der Thea Sharrock nun als Vorlage für ihr Spielfilm-Debüt diente, das nun erstmals im Free-TV zu sehen ist. Es ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei ganz und gar Fremden, die sich auf Umwegen lieben lernen.

ZDF
Ein ganzes halbes Jahr
Drama • 30.12.2018 • 20:15 Uhr

Auf der einen Seite ist da Louisa "Lou" Clark (Emilia Clarke), ein wunderbar-verspieltes Wesen, das einem Märchenbuch entsprungen zu sein scheint. Als 26-jährige Träumerin tänzelt sie auf ihren knallbunten Pumps durch die kleinkarierte Vorstadtwelt Englands, hangelt sich von einem Job zum nächsten, angetrieben von unerschöpflicher Hoffnung, Menschenliebe und Lebensfreude. Auf der ganz anderen Seite, jedoch gar nicht so weit von Lou entfernt, sitzt Will Traynor (Sam Claflin) in seinem sterilen Schloss, hört tiefdüstere Elektro-Beats, verlebt sein Dasein in bitterer Tristesse und träumt sich zurück in die Vergangenheit, in der er als junger Banker erfolgreich und von Frauen umgarnt sein Leben genoss.

Unverhofft kommt oft, und die Wege der beiden vollkommen gegensätzlichen Menschen kreuzen sich. Denn Will ist vom Hals abwärts gelähmt und an einen Rollstuhl gefesselt, seit er vor zwei Jahren von einem Motorrad erfasst wurde. Lou Clark soll es sein, die ihn von nun an als Pflegerin und unterhaltsame Gesellschafterin zur Seite steht.

Emilia Clarke und Sam Claflin gelingt ein authentisches wie unterhaltsames Zusammenspiel zwischen zwei Menschen, die sich einander zögerlich annähern, jedoch sich zu Beginn der Geschichte ganz und gar fremd sind. Clarke, die als kämpferische Drachenkönigin aus "Game Of Thrones" bekannt ist, überrascht und entzückt durch ihre brillante Darbietung eines naiv liebevollen, chaotischen Gutmädchens. Claflin schlüpft überzeugend in die Rolle eines behinderten Mannes, der seinen Lebenswillen schon lange abgelegt hat. Ein Film, der ans Herz greift und wie gemacht ist für die kalten Tage.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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