Zweiteiler im ZDF

"Bier Royal": Hitziger Erbschaftsstreit sorgt für viele Lacher

von Anke Waschneck

In München tobt ein Erbschaftsstreit, über den nicht nur Zuschauer aus Bayern schmunzeln können. Flotte Wortgefechte und tolle Darsteller machen "Bier Royal" zu einer sehenswerten Komödie.

ZDF
Bier Royal
Komödie • 28.01.2019 • 20:15 Uhr

Ist es möglich, die gedrückte Stimmung einer Beerdigung noch zu unterbieten? Wenn ein unerwünschter Gast dort auftaucht, kann es von tief traurig schon mal zu hochexplosiv übergehen. Als Vicky (Lisa Maria Potthoff), die eigentlich mit ihrem Mann Dan (Michael Klammer) in Amerika lebt, bei der Beisetzung ihres Vaters erscheint, macht das vor allem der zweiten Frau des Verstorbenen, Gisela (Gisela Schneeberger), zu schaffen, die ganz gemütlich das Familienunternehmen, eine erfolgreiche Brauerei in München, übernehmen wollte. Der Erbschaftsstreit zwischen zwei hitzigen Damen ist in dem flotten Zweiteiler "Bier Royal" allerdings nur die Basis für viele weitere zwischenmenschliche Verwerfungen.

Da wäre nämlich nicht nur die ständigen Intrigen, mit denen sich die beiden Damen, später aber auch noch ein Geschäftsführer und ein Halbbruder bekriegen, sondern auch allerlei private Geschichten. Vicky und ihr Mann wollen unbedingt Nachwuchs, noch klappt das allerdings nicht. Stattdessen bahnt sich eine Affäre an. Auch Gisela ist auf der Suche nach etwas frischem Wind in der Liebe und muss schnellstmöglich noch in bester Vetternwirtschaftsmanier abgekartete Geschäfte unter Dach und Fach bringen. Und dann wäre da noch die Journalistin Renate Rottmann (Ulrike Kriener), die eine Geschichte über die Bier-Dynastie Münchens schreiben soll und nicht davor zurückschreckt, auch in der Sauna private Fragen zu stellen.

Es ist eine ganze Fülle an Themen, die der Zuschauer in dieser turbulenten Komödie vorgesetzt bekommt. Unaufmerksam darf man nicht sein, sonst verpasst man zu viel, Spaß macht das Spektakel aber allemal. Selbst wenn man nicht aus Süddeutschland kommt, kann man über die manchmal leicht überzogene Art der Bayern schmunzeln.

Vor allem die brillanten Darsteller, allen voran Lisa Maria Potthoff und Gisela Schneeberger, machen die Komödie (Regie: Christiane Balthasar, Buch: Carolin Otto) sehenswert. Auch Gaststars wie Eisi Gulp, der als grantiger Wirt auf Vegetarier schimpft, bis er erfährt, dass seine vegetarisch lebende Vermieterin vor ihm sitzt, sorgen für herrliche Lacher. Da bekommt die Wendung "ist mir Wurst" eine ganz neue Bedeutung. Flotte Wortgefechte und die Glaubwürdigkeit der Darsteller überspielen, dass manches nicht ganz realistisch ist. Lust auf den zweiten Teil, der am Mittwoch, 30. Januar, ebenfalls zur Primetime läuft, bekommt man auf jeden Fall.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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