Am Ufer eines Kanals wird ein ertrunkener Stadtstreicher gefunden. Klarer Fall, denken alle: Selbstmord. Doch Hauptkommissar Kain erkennt in dem Toten einen alten Schulfreund. Für ihn ist klar: Der hätte sich niemals ertränkt. Zusammen mit Hauptkommissar Ehrlicher hört er sich im Umfeld des Obdachlosen um. In dem Stadtviertel, wo er sich zuletzt herumtrieb, sind Randgestalten der Gesellschaft nicht gern gesehen. Unter Führung des Polizisten Lohner haben die braven Bürger ein Bündnis für Sauberkeit und Anstand geschlossen. Mußte der Stadtstreicher sterben, weil er zum Geburtstag seiner Tochter noch einmal seine alte Familie sehen wollte und deshalb zur falschen Zeit am falschen Ort war?
Dieser Tatort von Olaf Kreinsen ("Am Ende der Hochzeitsnacht", "Liebeskrank") über die Selbstjustiz der Biedermänner zählt zu den besseren Werken der Reihe. Unter den Darstellern macht Dieter Landuris als Opfer, Prügelknabe und armes Schwein par excellence die meisten Punkte. Da lässt sich gut über manche nur mit Wohlwollen glaubhafte Storywendung hinwegsehen.