1994 kommt es in einem sudanesischen Flüchtlingslager zu einem dramatischen Vorfall: der Sohn einer Jüdin aus Äthiopien stirb. Dies hat eine Christin mitbekommen, die darin die einzige Überlebenschance für ihr letztes, noch lebendes Kind sieht, zumal ihr Sohn das gleiche Alter hat wie der Verstorbene. So schickt sie den Sohn zu der Jüdin, die kurz vor einem Abtransport ins "gelobte Land" steht. So landet der Junge in Israel und muss sich fortan Schlomo nennen. Als auch die jüdische Ziehmutter stirbt, kommt Schlomo in einer anderen jüdischen Familie unter. Doch auch in der angeblich so toleranten Gesellschaft hat der Heranwachsende mit Rassismus zu kämpfen. Als Erwachsener traut er sich nicht, seiner Freundin seine christliche Vergangenheit zu beichten ...
Nach "Zug des Lebens" legte Regisseur Radu Mihaileanu erneut ein zutiefst menschliches Werk vor. Am Beispiel eines herzzerreißenden Schicksals erzählt er vor dem Hintergrund der "Operation Moses", bei der seit 1984 über 6000 äthiopische Juden nach Israel übersiedelt wurden, von Integrationsproblemen. Dabei folgt er seinem Protagonisten über 20 Jahre. Auch wenn sich die ein oder andere Länge eingeschlichen hat: ein faszinierendes Werk bleibt es dennoch.
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